Richtigstellung

Astrid von Luxburg

Durch eine Verleumdungskampagne, die mich anlässlich eines privaten Abendessens an einem der öffentlich zugänglichsten gastronomischen Orte in Frankfurt in den Zusammenhang zweifelhafter politischer Positionen brachte, sehe ich mich zu dieser Klarstellung veranlasst:

  1. Die Verunglimpfungen beruhen auf einem jeder Logik entbehrenden Narrativ eines vom Verfassungsschutz beobachteten rechtswidrigen Internet-Blogs, der ohne Impressum, die journalistische Sorgfaltspflicht vernachlässigend, ungeprüft von Medienberichterstattern übernommen wurde. Entsprechend entbehren die Verleumdungen jeglicher sachlichen Grundlage.
  2. Bei dem privaten Abendessen handelte es sich um einen losen Verbund von Menschen, die sich gerne zu geselligen Abenden mit unterschiedlichen Essens-Rednern vor allem zu Themen aus Wissenschaft, Kultur und Gesellschaft trafen und die Wert auf persönliche Begegnungen legte; nicht aber auf einhellige Meinung. Es ging um die Pflege einer Tafelkultur mit Impulsreferat, über welches dann kontrovers diskutiert wurde. Der Kreis stand für einen weltoffenen und unparteiischen Dialog, der die Kraft der kontroversen Diskussion in den Mittelpunkt stellte und sich in der Tradition der Salons à la Diderot sah. Es handelte sich um keinen Verein, sondern um einen losen Zusammenschluss, der über ein Kollektiv von Ehrenamtlichen handelte. Meine Teilnahme fokussierte sich auf kulturelle und bildungsorientierte Themen.
  3. Die Teilnehmenden bildeten einen repräsentativen Querschnitt der Frankfurter Stadtgesellschaft; sie spiegelten die Vielfalt und Internationalität der weltoffenen Stadt Frankfurt wider mit Blick auf Herkunft, weltanschaulichen Überzeugungen, Alter, Interessengebiete, Beruf und kontroverser Meinungsvielfalt, die Interesse an solchen Abendessen hatten. Von zweifelhaften Rändern der Gesellschaft aus politischer Sicht zu sprechen, wie in der Medienberichterstattung kolportiert, kann hier keine Rede sein.
  4. Weder habe ich als eigenständige Person zu diesem privaten Abendessen eingeladen, noch als Exekutivorgan, noch hat meine Agentur dazu eingeladen, noch habe ich mit meinem Mann als „Ehepaar“, noch haben „die Luxburgs“ zu „ihrem“ Kreis geladen – wie in der Medienberichterstattung kolportiert. Diese verleumderischen Behauptungen sind nachweislich Fake News. Die Person, die für den einladenden Kreis verantwortlich zeichnet und auf den Einladungen vermerkt ist, ist eine andere Person; sie ist nicht mit meiner Person identisch.
  5. Meine Teilnahme an dem privaten Abendessen war geprägt von einer „Diskurshaltung“, die in meiner Herkunft aus dem „Hessischen Kreis“ und seines Gründers liegt, der mir den freien Dialog als Bedingung unserer demokratischen Grundordnung vermittelt hat sowie die hierzu nötigen Ideale der Toleranz, Vielfalt und des gegenseitigen Respekts. Die Grenzen der Meinungsäußerung setze allein das Strafrecht. Über viele Jahre hinweg hatte ich mich daher von der Vorstellung leiten lassen, dass eine Diskussionskultur mündiger Bürger und deren offener Dialog dazu dienen könne, durch provokante Fragen und kontroverse Diskussionen inhaltlichen Unsinn jedweder Art (egal zu welchen Themen) entlarven und die Glaubwürdigkeit von Rednern in Frage stellen zu können – wobei diese Vorstellung von Diskussionskultur keinerlei Zustimmung zu den präsentierten Ansichten impliziert, sondern eine äußerst kritische und kontroverse Auseinandersetzung anstrebt. Ich war der Meinung, dass es in einer demokratischen Gesellschaft möglich sein müsste, auch kontroverse Stimmen zu hören, ohne dass dies gleich eine Identifikation mit diesen Positionen bedeutet.
  6. Inzwischen halte ich die Art des offenen Diskurses, über die Grenzen hinweg mit Personen zu diskutieren – jenseits von Antipathie oder Sympathie bzw. politisch zweifelhafter Einordnung – für veraltet und alles andere als sinnvoll oder zielführend. Denn sie hat in rückblickender Weisheit offenbar zu mehr Missverständnissen als zu Aufklärung geführt und damit einhergehend zu psychischem und physischem Leid. Und: Wohin sie nicht führen sollte, nämlich dass man davon ausgeht, man sei allein durch‘s Zuhören der Meinung der Redner. Dies darf nicht noch einmal geschehen. Daher erachte ich meine bisherige „Diskurshaltung“ rückblickend als eine „fehlgeleitete“. Ich revidiere sie seit dem Abendessen im Januar 2024 grundsätzlich und sehe sie als nicht mehr zeitgemäß an. Das Abendessen stellt insofern eine Zäsur in meinem Leben dar, die auch meine Gesundheit zerrüttet hat.
  7. Als Konsequenz aus dem Ereignis vom Januar 2024 habe ich mich aus innerster Überzeugung nicht nur aus dem einladenden Kreis zurückgezogen, sondern aus allem, was nur den Anschein haben könnte, am Rande in einem politischen Kontext stehen zu können. Ich bin in keiner Partei und habe mich nie politisch in irgendeiner Form geäußert.
  8. Unabhängig davon bleibt festzuhalten, dass ich mit meinem bisherigen Verständnis von Diskussionskultur nichts Verbotenes getan habe. Ich habe die Rechtsordnung niemals verletzt, in rückblickender Weisheit lediglich erkannt, dass ich aus politischer Sicht offenbar falsch gedacht habe. Dies war niemals von mir intendiert. Alle Missverständnisse, die sich aus dieser Haltung ergeben haben, bedauere ich zutiefst. Ich sehe deshalb allein meine Arbeit für die Kultur und Bildung, die dem Zusammenhalt in unserer Gesellschaft gewidmet ist, als den richtigen Weg an, um von dort aus jede Art von Extremismus und Unsinnigkeiten zu bekämpfen. Die Vielfalt der Kulturen ist, was uns alle verbindet, was uns alle bereichert und voranbringt.
  9. Ich stehe fest auf dem Boden der freiheitlich-demokratischen Grundordnung und betrachte es als meine Pflicht, gegen jede Form von Extremismus, Intoleranz und Ungerechtigkeit, von Antisemitismus, Rassismus und jede Form von Ausgrenzung, Diffamierung und Stigmatisierung aufzustehen und gleichzeitig für die Wahrung der Menschenrechte sowie die Achtung der Würde jedes Einzelnen einzutreten. Das tue ich als Lehrende an Hochschulen sowie in meiner alltäglichen beruflichen Praxis und natürlich privat.
  10. Die verleumderischen Behauptungen in der Medienberichterstattung haben nicht nur ein Zerrbild meiner Person konstruiert, das in keinerlei Weise mit der Realität übereinstimmt, sie haben zudem auch meinen Mann in „Sippenhaft“ genommen, der weder an diesem Abend anwesend noch in irgendeiner Form darin involviert war. Ihn in den Zusammenhang des privaten Abendessens im Januar 2024 zu bringen ist absurd.
  11. Bislang wurde zwar viel über mich gesprochen, aber nicht mit mir. Von meinen Kritikern und erst recht von Medienschaffenden sollte man jedoch ein Minimum an Fairness und Anstand erwarten dürfen. Rufmord ist kein Mittel der Wahrheitsfindung. Respekt beginnt beim einander Zuhören und miteinander Reden – statt übereinander und nicht mit Verbreitung von ungeprüften Diffamierungen, ohne die Betroffenen gehört zu haben. Eine Haltung, die eine existenzielle Zerstörung von Menschen in Kauf nimmt, die durch Denunziation anscheinend in einen falschen Kontext gerückt werden sollen, sollte nicht von Medienschaffenden unterstützt werden.
  12. Aufgrund der zahlreichen Falschbehauptungen in der Medienberichterstattung, die zu großen Unsicherheiten auch meiner Kooperationspartner geführt haben, bin ich gezwungen, künftig gegen jede weitere Falschbehauptung juristische Schritte einzuleiten. Ich verwahre mich – auch im Namen meines Mannes – ausdrücklich und in aller Form dagegen mit extremistischen Positionen jedweder Art in Verbindung gebracht zu werden.

Mehr ist in dieser Sache nicht mehr hinzuzufügen.